Mo, 17.01.2022

Jahresbericht 2020/21

Der Jahresbericht für die Saison 2020/21 ist soeben erschienen. Den gesamten Bericht können Sie hier einsehen ->

Die Spielzeit 2020/21 des Kurtheaters Baden stand ganz im Zeichen der weltweit grassierenden COVID-19-Pandemie. Leider überschnitt sich dieses Ereignis unschön mit dem Wiedereinzug in das frisch renovierte, sanierte und erweiterte Kurtheater. Alle Beteiligten hatten sich den Start ganz anders vorgestellt.

Schon vor dem Sommer zeichnete sich ab, dass beim OUVERTURE betitelten viertägigen geplanten Theaterfest zur Wiedereröffnung des Hauses kräftig abgespeckt werden musste. Die Eröffnungsvorstellungen mit der Münchner Aufführung von LULU am 14. und 15. Oktober konnten zwar wie geplant stattfinden, aber das Fest mit künstlerischen Interventionen und Party auf der Bühne sowie der Familiensonntag mussten aus epidemiologischen Gründen abgesagt werden. Man konnte sich glücklich schätzen, dass immerhin je 400 Besucher*innen mit Sektorenlösung und Maske in das Theater eingelassen werden durften.

Leider galt die Sektoren-Regelung des Kantons nur bis Ende Oktober 2020. Nach nur sieben gut besuchten Vorstellungen erliess das BAG eine Obergrenze von 50 Personen in Innenräumen. Für die Vorstellungen ab Ende Oktober wurden die Plätze im Theater unter den Karteninhaber*innen daher verlost. Dann folgte im Dezember der Lockdown und alle weiteren geplanten Vorstellungen mussten Monat für Monat verschoben oder ganz abgesagt werden. Erst im Mai durfte für 50 Zuschauer*innen wieder gespielt werden, im Juni dann für 100.

Als die Einschränkungen wieder gelockert wurden, konnte dann im Mai endlich auch die mehrfach verschobene erste Eigenproduktion des Kurtheaters WORST SONGS Premiere im Neuen Foyer feiern. Das Freilicht-Theater wurde in diesem Frühling rege genutzt u.a. vom Bluesfestival Baden. Bis zum Ende der Saison konnten einige der kuratierten Vorstellungen doch noch angeboten werden, wenn auch mit beschränkter Kapazität und mit Maskenpflicht und weitestgehend ohne Barbetrieb.

Am Ende waren es doch 69 Veranstaltungen, die in der Saison 2020/21 durchgeführt werden konnten für insgesamt 6911 Besucher*innen – nicht ganz das, was man sich für eine fulminante Wiedereröffnungssaison vorgestellt hatte, aber immerhin.

Die vielen sich ständig ändernden Vorschriften, die daraus resultierenden Verschiebungen und Absagen waren grosse Herausforderungen für das Publikum und für das Team. Dessen ungeachtet zeigten sich die Kundinnen und Kunden, allen voran die treuen Abonnentinnen und Abonnenten stets solidarisch mit «ihrem» Theater und akzeptierten Verschiebungen, Absagen und Platzverlosungen zumeist klaglos. Grosszügig verzichteten viele auf eine Rückzahlung ihrer Tickets und spendeten stattdessen den Ticketpreis dem Theater. Diese Solidarität wurde und wird hochgeschätzt, denn die laufenden Kosten fielen trotz Absagen und vorübergehender Schliessungen natürlich trotzdem an.

Um diese laufenden Kosten zu decken, wurde die kantonale Ausfallentschädigung in Anspruch genommen und als das Theater ganz schliessen musste, auch Kurzarbeit beantragt. Der Betrieb konnte dank der weiterlaufenden Subventionen, der Beiträge unserer Unterstützer*innen aus der Privatwirtschaft (Sponsor*innen), der Gelder aus der Ausfallentschädigung und der Kurzarbeit aufrechterhalten werden - ein Beweis dafür, dass die Corona-Hilfsmassnahmen Wirkung zeigen.

Auch deswegen schliesst die Theatersaison 2020/21 mit einem kleinen Überschuss von CHF 2 411.– ab. Obwohl der Theaterbetrieb wenig Gegenleistungen anbieten konnte, haben sich die Sponsoring- und Gönnerbeiträge erfreulicherweise gehalten.

Wegen der Pandemie sind die Erträge aus den Vermietungen des Kurtheaters, die Einnahmen aus dem Barbetrieb, Ticketverkäufe und diverse andere Einnahmen massiv unter dem Budget geblieben. Obwohl der Betrieb stark reduziert wurde, blieben die Produktionskosten der Theatersaison weitestgehend bestehen, genauso der Personal- und Verwaltungsaufwand, sowie der Betriebsaufwand. Alles in allem sind der Stiftungsrat und die Direktion aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis in dieser schwierigen Zeit.